Jürgen Niermann Naturfotografie

Fotografie im Krüger Nationalpark

Der nachfolgende Bericht soll Erfahrungen zusammenfassen, die ich während vier „Fotosafaris“ im September bzw. Oktober 2006, 2008, 2010 und 2017 im Krüger NP gemacht habe. Er soll keine vollständige Beschreibung des Parks, seiner vielen Möglichkeiten oder der Bedingungen einer Reise dorthin sein.

Warum in den Krüger NP?

Breitmaulnashorn
Breitmaulnashorn (S 110 bei Berg-en-Dal)
Der Park ist nicht nur für Naturbegeisterte, sondern auch für Fotografen ein wirklich lohnendes Ziel. Zwar sind die Möglichkeiten zur Tierfotografie in den ostafrikanischen Savannen in Anbetracht der Menge und Vielzahl der vor­kommenden Tiere noch besser. Auch im nördlichen Botswana konzentrieren sich mehr Tiere in einer offeneren und weniger er­schlossenen, einfach „wilderen“ Umgebung. Aber Südafrika besitzt eine ausgezeichnete Infrastruktur und die meisten Parks und insbesondere der Krüger NP sind gut erschlossen. Daher kann ein Besuch ganz leicht selbst organisiert und durchgeführt werden. Vom Preis-Leistungsverhältnis her gesehen ist dieses „Fotoreiseziel“ daher eigentlich unschlagbar.
Mit 20.000 km² ist er fast halb so groß wie die Schweiz. Die Gesamtfläche, die dem großen und artenreichen Bestand an Wildtieren zur Verfügung steht, wird im Westen durch private Schutzgebiete und im Norden und Osten über die Landesgrenzen hinaus durch angrenzende Nationalparks in Zimbabwe und Mosambik noch erweitert. Im Krüger NP lebt fast alles an Tierarten, was man gemeinhin mit der afrikanischen Savanne verbindet und einige sind in wirklich sehr großer Zahl vertreten. An Elefanten gibt es unter ökologischen Aspekten möglicherweise schon zu viele. Die Anzahl der seltenen und gefährdeten Breitmaulnashörner ist damit zwar nicht im entferntesten zu ver­gleichen, aber es bestehen trotzdem sehr gute Chancen, welche zu sehen und mit ein bisschen Glück auch aus recht kurzer Entfernung zu fotografieren. Man sieht im Vergleich zu früher jetzt viel mehr bewaffnete Wildhüter auf Patrouille, so dass zu hoffen ist, dass das Problem der Wilderei von Nashörnern eingedämmt wird.

Anreise

Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Johannesburg. Die Flugzeit von Europa beträgt bei einem Non-Stop-Flug ca. zehneinhalb Stunden. Es gibt relativ viele und - bei frühzeitiger Buchung - einigermaßen kostengünstige Flugverbindungen, die eine flexible Anreise zulassen. Die Einreise erfolgt inzwischen jedenfalls ohne weiteren Papierkram zügig und unproblematisch. Man fühlt sich als Tourist willkommen.
Der Süden des Parks ist mit dem Mietwagen in vier bis fünf Stunden Fahrzeit meistenteils auf Autobahn bzw. autobahnähnlicher Straße zu erreichen. Aber auch wenn das erste Ziel in der Mitte des Parks liegt, kann es sich empfehlen über das ganz im Süden gelegene Malelane-Gate anzureisen. Selbst wenn die Zeit etwas knapp ist und nicht bereits erste ausgiebige Tierbeobachtungen zulässt, kommt man trotz einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h auf den asphaltierten Hauptstraßen im Park eher zügiger voran, als auf den verkehrsreichen und auch nicht immer optimal ausgeschilderten Nebenstrecken außerhalb.
Eine Übersicht über die einzelnen Entfernungen im Park gibt es auf der Webseite der staatlichen Nationalparkverwaltung „South African National Parks“ (SANParks™) und wird auch meist mit der Buchungsbestätigung mitgeschickt. Es bietet sich an, in einem der Supermärkte in einem Ort außerhalb noch einmal einzukaufen, auch wenn die Läden in den jeweiligen Camps an Lebensmitteln und sonstigen nützlichen Dingen erstaunlich viel anbieten.
Der Park ist durch ein - nach Norden hin abnehmend - dichtes Straßennetz erschlossen. Bei den Nebenstrecken handelt es sich um Erd- und Schotterstraßen in einem sehr guten Zustand. Ein normaler Pkw reicht daher jedenfalls in der Trockenzeit vollkommen aus. An Kreuzungen und Einmündungen stehen idR Wegweiser. Einen „Reiseführer“ mit detaillierten Straßenkarten kann man bereits an den Eingangstoren kaufen.

Unterkunft und Aktivitäten

Ebenso gut erschlossen ist der Park hinsichtlich der Unterkünfte. Es gibt zwölf „Main Camps“ sowie „Bushveld Camps“ und „Bush Lodges“, die alle von der Nationalparkverwaltung betrieben werden. Daneben gibt es noch innerhalb des Parkgebietes privat betriebene „Luxury Lodges“.
Die „Main Camps“ bieten Unterkünfte verschiedener Größe und Ausstattung und daneben Tankstelle, Einkaufsmöglichkeit und Restaurant. Diese Einrichtungen fehlen den viel kleineren „Bushveld Camps“, die auch meist nur einen einheitlichen Unterkunftstyp aufweisen. Eine detaillierte Beschreibung der Camps einschließlich der gebotenen Unterkünfte und Preise findet sich auf der Webseite von SANParks www.sanparks.org. Dort findet sich ein Reservierungssystem, mit dem man die gewünschten Unterkünfte direkt buchen kann. Eine täglich aktualisierte Übersicht zeigt, was frei ist, und ermöglicht, den Aufenthalt im Park genau zu planen.
Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Die gebuchten - und im Voraus zu bezahlenden - Unterkünfte standen bereit, waren sauber und auch sonst in ordnungsgemäßem Zustand. Der Check-In verlief stets problemlos und freundlich.
Der Krüger NP wird touristisch stark frequentiert, überwiegend von den Südafrikanern selbst. Man merkt - jedenfalls im Süden -, dass an einem Wochenende mehr Besucher im Park sind. Die beliebtesten Camps, also die mit den besten Beobachtungsbedingungen sind - vielleicht abgesehen von den teuersten Bungalows - auch recht schnell ausgebucht. Reservierungen können bis zu einem Jahr im Voraus vorgenommen werden. Plant man einen längeren Aufenthalt im Park und möchte sich eine optimale Route zusammenstellen, sollte man möglichst frühzeitig buchen.
Löwe und Beobachter
Löwe und Beobachter am Gezantfombi Dam, Nähe Crocodile Bridge Camp

Der Krüger NP bietet sich wegen seiner guten Erschließung geradezu an, ihn mit dem Mietwagen zu erkunden und die ersehnten Motive selbst zu suchen. Erfahrungen mit privaten Lodges im Park oder den angrenzen­den privaten Schutzgebieten habe ich nicht. Deren Angebote zeichnen sich fast immer durch eine luxuriöse Unterbringung und Verpflegung aus. Bei den privaten Reservaten mag ein gewisser Mehrwert an Beobachtungs- und Fotomöglichkeiten hinzukommen. Fahrten in den Park mit örtlichen Anbietern von außerhalb scheinen mir für Fotografen nicht sinnvoll. Diese nutzen meist speziell für den Zweck hergerichtete offene und recht hohe Fahrzeuge, die zwar eine gute Sicht über niedriges Buschwerk bieten, aber vielfach einen zu steilen Betrachtungswinkel zur Folge haben. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass man wegen besserer Ortskenntnis der einheimischen Fahrer einen Vorteil bei der Motivsuche haben könnte. Lässt sich irgendwo ein Löwenrudel für längere Zeit nieder, tauchen relativ schnell weitere dieser Safari-Fahrzeuge auf, weil sich die Fahrer gegenseitig informieren, um ihren Kunden die begehrten Motive zeigen zu können. Es kann sich also schon mal lohnen hinterher zu fahren, wenn mehrere solcher Wagen recht zügig ein bestimmtes Ziel anzusteuern scheinen. Allerdings geben die meisten Fahrer auch Auskunft, ebenso wie man selbst gelegentlich von anderen Besuchern insbesondere auf weniger befahrenen Nebenstrecken nach interessan­ten Beobachtungen gefragt wird.
Fahrten im Park werden auch von Parkverwaltung selbst angeboten, die vor Sonnenaufgang bzw. zum Sonnenunter­gang beginnen oder auch bei völliger Dunkelheit durchgeführt werden. Dies sind Zeiten, zu denen man selbst nicht fahren darf. Benutzt werden allerdings die gleichen oben erwähnten oder noch größere Spezialfahrzeuge mit meist über 20 Sitzplätzen, jeweils vier in einer Reihe. Die auf den letzten Fahrten gemachten Beobachtungen hängen idR an der Rezeption der Camps aus. Ich konnte ich mich jedenfalls nicht zu einer Teilnahme entschließen.
Ganz besonders der tierreiche Süden des Krüger NP aber auch die ausgedehnte offene Grassavanne in der Mitte ziehen viele Besucher an. Meist sind es Einheimische, die mit ihren privaten Pkws oder Geländewagen den Park besuchen, oft mit Campinganhängern für einen Wochenendausflug oder Urlaub. Die Beobachtung und Fotografie findet meist entlang der normalen Straßen statt. Der Park verfügt zwar auch über viele künstliche Wasserlöcher, aber nur sehr wenige davon sind für mehrere Fahrzeuge gleichzeitig gut zugänglich und bieten einen unverstelltem Blick.
Stau auf der Straße
Ein Leopard lauert - von der Straße gut sichtbar - einem Impala auf!

Durch die vielen Besucher kommt es natürlich schon vor, dass die Sicht auf ein attraktives Motiv, also insbesondere auf Großkatzen durch andere Autos verstellt wird und manchmal geht es dabei auch geradezu chaotisch zu. Zeigt sich ein Leopard in schönem Licht oder in einer spektakulären Situation, lassen viele Fahrer jede Rücksichtnahme vermissen. Andererseits muss man sich wohl eingestehen, dass man das eine oder andere ohne fremde Fahrzeuge wohl übersehen hätte.
Doch um jetzt keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Der Park ist immer noch eine Wildnis und auf den Nebenstrecken kann man schon mal längere Zeit fahren ohne andere zu sehen. Insbesondere Tagesausflügler sind in den besonders lohnenden Stunden nach Sonnenaufgang bzw. vor Sonnenuntergang idR auch nicht im Parkgebiet.

Reisezeit

Ich habe mich jeweils für September bzw. Anfang Oktober und damit für das Ende der Trockenzeit entschieden. Die Tiere entfernen sich dann nicht zu weit von den Wasserstellen und Flüssen und die meisten Büsche sind ohne Laub, was manche Sichtung erleichtert. Die großen Flüsse führen ganzjährig Wasser. Ansonsten hängt der Zustand des Parks stark von der Niederschlagsmenge des voraus­gegangenen Sommers ab. 2008 hatte dieser Teil Südafrikas unter sehr großer Trockenheit zu leiden - dementsprechend sah es hier auch aus. Hingegen waren Ende September 2010 selbst viele der natürlichen Wasserlöcher noch nicht leer und etliche Bäume fingen an zu blühen. Noch ausgeprägter erschien mir dies in 2017 zu sein. Es gab noch mehr Tümpel in den ansonsten trockenen kleineren Flüssen. Viele Tage waren aber auch wolkig, einige geradezu bedeckt. Zweimal regenete es ganz leicht und zum Ende des Monats hin auch ergiebig, so dass auch ein paar Blumen zu sehen waren.
Ansonsten sollte zu dieser Jahreszeit meist die Sonne scheinen, wenn auch von einem eher dunstigen, grauen Himmel. Die Temperaturen erreichen dann 36°C, allerdings bei sehr niedriger Luftfeuchtigkeit, so dass die Hitze sehr gut zu ertragen ist. An stärker bewölkten Tage ist eher mit Temperaturen um zwanzig Grad zu rechnen.
Die Unterkünfte verfügen jedenfalls in aller Regel nicht nur über eine Klimaanlage, sie sind auch so gebaut, dass sie sich entsprechend den deutlichen sinkenden Außentemperaturen nachts von selbst abkühlen.

Wohin im Krüger NP ?

Es kann überall etwas Interessantes auftauchen und auch in der am dichtesten bewachsenen Gegend kann ein Löwe am Straßen­rand liegen. Aber manche Standorte sind einfach günstiger zur Tierbeobachtung als andere. Die kleineren Camps unmittelbar an der Parkgrenze haben natürlich einen kleineren Einzugsbereich. Die Tore öffnen (ungefähr) zum Sonnenauf- und schließen zum Sonnenuntergang. Daher sollten „attraktive“ Stellen nicht zu weit entfernt sein, wenn man Morgen- und Abendlicht möglichst lange ausnutzen will.
Der Süden des Parks beherbergt besonders viel Wild. Allerdings ist er vielfach mit recht dichtem Gebüsch bewachsen. Dies trifft auch für die Gegend um Berg-en-Dal zu. Ganz in der Nähe liegt die (künstliche) Matjulu-Wasserstelle. Dort finden sich regelmäßig Breit­maulnashörner zum Trinken ein, aber auch hier ist nur Platz für wenige Fahrzeuge.
Reiher und Flusspferde
Graureiher und Flusspferde, Lake Panic Bird Hide

Lower Sabie liegt nicht nur sehr schön direkt am Sabie-Fluss, der viele Tiere anzieht, man kann auch gut die nördlich und südlich gelege­ne offenere Buschsavanne erreichen. In unmittel­barer Nähe liegt der Sunset Dam, an dem man morgens Flusspferde, Krokodile und verschie­dene Wasservögel aus einer günstigen Perspektive fotografieren kann.
Ebenfalls am Sabie liegt Skukuza, das größte Camp im Park. Die Umgebung ist zwar dichter bewachsen, aber es liegt im Schnittpunkt vieler Straßen und so lassen sich schnell interessante Stellen erreichen. Im Camp selbst turnen nach Sonnenuntergang regelmäßig Riesengalagos durchs Geäst der großen Feigenbäume. Mit mit etwas Glück lassen sie sich fotografieren, wie vielleicht auch Flughunde, wenn die Feigen gerade reif sind.
Nicht ganz 10 km westlich von Skukuza liegt der mit dem Sabie verbun­dene „Lake Panic“. Direkt am Gewässerrand befindet sich ein „Bird Hide“, von dem man Flusspferde und verschiedene Vogelarten gut fotografieren kann (Nach­mittags­licht).
Am Rastplatz Afsaal kann man nicht nur etwas zu Essen kaufen. Außer vielen zutraulichen Rot- und Gelbschnabeltokos und anderen Kleinvögeln kommen auch öfter recht vertraute Buschböcke und Warzenschweine unmittelbar an den Rand des Picknickbereichs.
Nicht weit davon an der Kreuzung von S 114 und S 23 liegt Biyamiti Weir. Hier wird der nicht ständig Wasser führende Byamiti-Fluss durch eine ca. 1,5 m hohe Mauer aufgestaut, an der unmittelbar die Straße einspurig vorbeiführt. Mit viel Glück kann dies zu einem spektakulären Blick von unten auf trinkende Tiere oder zu einem Krokodil- oder Flusspferdportrait in Augenhöhe führen. Mit einem etwas höheren Fahrzeug sind die Möglichkeiten dazu allerdings besser als mit einem Pkw (im Laufe des Tages zunehmendes Gegenlicht).
Von dort verläuft entlang des Flusses die S 139, die den Gästen des Byamiti Bush Camps vorbehalten ist. Das Camp hat nur 12 Bungalows und einen Campingbereich und liegt malerisch direkt am Flussbett, das in der Trockenzeit aber allenfalls ein paar Restwassertümpel aufweist.
Weiter südlich - kurz nach einem Wasserloch westlich der Straße - quert die S 114 einen weiteren Trockenfluss. Die Durchfahrt ist befestigt, so dass sich etwas Wasser staut und zu einem üppigen Pflanzenwuchs führt, der große Grasfresser anzieht. Dies gilt allerdings auch für andere derartige „Durchfahrungen“.
An der nahe gelegenen S 118 (Mlambane Loop) liegt Gardenia Hide an einem natürlichen Wasserloch. Sofern (noch) Wasser vorhanden ist, kann man mit Elefanten und anderen Tieren rechnen, die zum Trinken und für ein Schlammbad hierhin kommen (Morgenlicht).
Nördlich des Sabie werden die Camps seltener. Das erste ist das in der offenen Grassavanne gelegene Satara. Es ist zwar nicht schön, aber bekannt für seine große Löwenpopulation in der Umgebung. Wegen der häufigen Löwensichtungen ist es sehr beliebt - und schnell ausgebucht.
Nordwestlich, wenige Kilometer nördlich des Timbavati-Rastplatzes an der S 40 gibt es einen weiteren „Bird Hide“ (Ratelpan), der einen schönen Blick über den Timbavati-Trockenfluss gewährt. Sofern es (noch) feucht genug ist und genügend Futter wächst, kann man mit größeren Gruppen von Elefanten oder anderen großen Weidetieren rechnen.
Olifants-Panorama
Blick vom Olifants Camp über das Flusstal

Weiter nördlich befindet sich das Camp Olifants sehr schön auf einem Hügel über dem gleichnamigen Fluss. Es ist von der Zugänglichkeit seiner Umgebung aber etwas eingeschränkt. Die nur sehr niedrig über den Olifants führende Brücke bei Balule kann jedoch interessante Beobachtungen bringen.
Mehr Möglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung bietet Letaba. Das Camp selbst ist sehr schön mit vielen Bäumen bewachsen und beherbergt - wie einige andere Camps auch - ein paar Buschböcke, die irgendwie mal hinein gekommen sind. Der direkt vorbeifließende Letaba-Fluss verfügt über einen ansehnlichen Galeriewald, der allerdings in Campnähe entlang der H1-6 von Elefanten deutlich gelichtet worden ist.
Weiter nach Norden folgt das moderne Camp Mopani. Es liegt - wie der Name schon sagt - im sich bis in den Norden des Parks hinziehenden Mopane-Gürtel. Das Gebiet ist weitgehend dicht mit mannshohen Mopane-Büschen bedeckt, die zum Ende der Trockenzeit meist nicht mehr belaubt sind. Das Camp liegt direkt am Pioneer Dam.
Bereits nördlich des Südlichen Wedekreises liegt als nächstes Camp Shingwedzi direkt neben dem gleichnamigen Fluss. Es hat neben dem Haupteingang ein weiteres Tor, von dem aus die S 135 das Flusstal quert. In der Furt gibt es eine Bodenbefestigung aus Beton, an der auch in der Trockenzeit noch offenes Wasser verbleibt. In der Umgebung verlaufen mehrere Straßen oft beiderseits entlang der meist tief eingeschnittenen Trockenflüsse. An der S 35 liegt der Tshanga-Aussichtspunkt, der sich ca. 50 m über die Umgebung erhebt und einen sehr schönen Blick über die Landschaft erlaubt. Insbesondere der Blick nach Osten ist frei und wird nicht wie sonst oft bei solchen Aussichtspunkten im Park von Bäumen und Sträuchern beeinträchtigt.
Das nördlichste Camp ist Punda Maria. Es ist relativ klein, da der Norden nicht so viel besucht wird. In unmittelbarer Umgebung bietet es nur den 23 km langen Mahonie-Loop und eine kurze Stichstraße zur Pirsch.
Der äußerste Norden, Pafuri, ist immer noch 50 km und damit eine Stunde Fahrzeit entfernt. Als Alternative gibt es seit 2015 das Pafuri Boder Camp ganz in der Nähe des Grenzübergangs nach Mosambik. Ansonsten müsste man auf private Unterkünfte ausweichen. Hier zeigt sich besonders deutlich der subtropische Charakter des Gebiets durch viele Affenbrotbäume und einen beeindruckenden Galeriewald am Luvuvhu-Fluss mit vielen weiter südlich nicht vorkommenden Vogelarten. Die üblichen größeren Säuger wie Elefanten, Büffel usw. finden sich in übersichtlicher Anzahl. Die im Süden nur selten vorkommenden Nyala-Antilopen sind hier häufiger. Das Netz der befahrbaren Wege ist nur kurz. Nördlich des Luvuvhu führt lediglich eine 22 km lange Teerstraße zum Pafuri-Tor. Dort ist das Gebiet mit immer höheren Mopane bestanden, die meist Baumhöhe erreichen.
Flughund
Peters-Epauletten-Flughund, Skukuza Camp

Weitere Informationen

Eine ausführliche Beschreibung des Krüger-Nationalparks mit vielen konkreten Hinweisen findet sich im BLV-Reiseführer Natur „Südliches Afrika“. Leider ist er im regulären Buchhandel wohl nicht mehr erhältlich.
Viele nützliche Informationen für eine Fotosafari im Krüger NP (sowie Kgalagadi, Pilanesberg und Etosha) finden sich online bei Kruger-2-Kalahari (www.kruger-2-kalahari.com) und zusammengefasst in deren kostenlosen Southern African Safari Guide (Englisch).

Noch etwas zum Thema Mietwagen ...

Am Flughafen sind alle großen Mietwagenfirmen vertreten. Den Wagen sollte man schon von zu Hause aus über einen Vermittler oder einen einheimischen Reiseveranstalter buchen. Auch wenn dann schon vorab alles bezahlt ist, wird das Mietwagenunternehmen die Kreditkarte nachher mit einer dubiosen Vertragsgebühr belasten. Den geringen Betrag von wenigen Euro kann man verschmerzen. Überraschender ist schon, dass eine Gebühr für die Reinigung abgebucht wird, wenn das Fahrzeug verschmutzt ist - zwangsläufig bei Fahrten in Nationalparks. Man kann den Wagen unproblematisch an vielen größeren Tankstellen für ein Viertel dessen säubern lassen, was die Miet­wagenfirma berechnen würde.